Alle Beiträge von SpdBrensbach

Es geht um unsere Zukunft

Der neue Flächennutzungsplan legt die Entwicklungsmöglichkeiten für die nächsten Jahrzehnte fest

Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit werden zurzeit die Weichen für die Entwicklung Brensbachs, des Odenwalds und Südhessens gestellt: Durch den Flächennutzungsplan, den Landschafts- und den Regionalplan wird bis zum Jahr 2020 verbindlich festgelegt, ob und wie viele Flächen z.B. als Bauland, Gewerbegebiet oder land- bzw. forstwirtschaftlich genutzt werden dürfen. Im übergeordneten Regionalplan werden Gemeinden benannt, die als Ober-, Mittel- oder Unterzentren zentrale Funktionen erhalten werden. Dies bedeutet z.B. die Schaffung neuer Arbeitsplätze durch neue Gewerbeansiedlungen.
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Biogasanlage gewinnt Strom aus Abfällen

Gastbeitrag von Roland Rüegsegger, Geschäftsführer der Biokraft Brensbach GmbH & Co. KG

In der Biogasanlage der Biokraft Brensbach wird Strom aus industriellen und landwirtschaftlichen Abfällen gewonnen, der dann in das Netz der HEAG Südhessische Energie AG eingespeist wird. Die für die Produktion eingesetzten Rohstoffe sind in einem exakt definierten Katalog festgelegt und so können die eingesetzten Gärprodukte nach der energetischen Nutzung schließlich unbedenklich auf Grünland ausgebracht werden.

Die Jahresproduktion an Strom bei Volllastbetrieb entspricht dabei dem Strombedarf einer Gemeinde wie Brensbach, kann also etwa 2.500 Haushalte mit Energie versorgen. In Brensbach wurde ein geschlossenes Produktionssystem zusammen mit der benachbarten Biowert Industrie GmbH etabliert. Die gesamte Anlage hat mittlerweile einen so hohen Effizienzgrad erreicht, dass nahezu keine der in der Anlage erzeugten Energie und der im Zusammenhang mit der Energieproduktion entstehenden Produkte ungenutzt bleiben.

Somit dient sie in vielerlei Hinsicht als Musterbeispiel für die innovative Energieerzeugung aus regenerativen Materialien und somit zur wirksamen Reduzierung des CO2-Ausstoßes.

Energie-Zukunft findet in Brensbach statt

Brensbach führend bei regenerativen Energien
Der Odenwald ist reich an regenerativen Energiequellen: Wälder und Felder liefern Holz und Biomasse. Hessens größte Biogasanlage spielt hierbei eine Vorreiterrolle: Landwirte, Obst- und Gemüseanbauer, Molkereien und Zuckerrübenfabriken sowie der örtliche Schlachthof liefern den Rohstoff aus der Region. Im Vergleich zur Windenergie kann eine Biogasanlage kontinuierlich Strom erzeugen und ist nicht von äußeren Wetterbedingungen abhängig. Aber nicht nur hinsichtlich Biogas ist Brensbach führend: Demnächst wird auch Chinaschilf in Brensbach angebaut. Dank innovativer heimischer Firmen und Investoren wird Brensbach eine zukunftsweisende Kompetenzregion. Deshalb bemühte sich die Gemeinde erfolgreich um eine unbürokratische Zusammenarbeit mit den Landwirten und den Firmen.
Es wäre sehr begrüßenswert, wenn Planungen realisiert würden, eine wissenschaftliche universitäre Forschungsaußenstelle in Brensbach errichtet würde. Diese könnte hier in in der Odenwaldgemeinde Brensbach Theorie und Praxis vergleichen und die Technologie voranbringen.

Neues Unternehmen in Brensbach angesiedelt
Ein neues Unternehmen, die Biowert Industrie GmbH, hat in Brensbach ca. 2,9 Mio. Euro in die weltweit erste Produktionsanlage für Grasveredlung investiert. Der Standort neben der Biogasanlage war bewusst gewählt worden, da von dort die erforderliche Prozesswärme direkt bezogen werden kann. Am 1. Juni 2007 hat dieses Unternehmen die erste Grasveredelungsanlage der Welt eröffnet.
Rohstoff für die Produktion ist im Wesentlichen von den Landwirten geliefertes Wiesengras, das in Silos haltbar gemacht wird. Durch spezielles Pressen und Trocknungsverfahren werden die folgenden Endprodukte hergestellt:

  • Dämmstoffe zur Reduzierung von Energieverlusten im Hausbau
  • Proteine für die Aromenindustrie
  • Verbundstoffe aus Polypropylen für die Herstellung von Spritzgussprodukten
  • Grasgülle für den Betrieb der angegliederten Biogas-Anlage

Bürgerinnen und Bürger fragen – Ortsgericht

Ein Bürger aus Wersau fragt: Ich habe an einem Haus das Schild „Ortsgericht” gesehen. Was ist ein Ortsgericht?

Antwort:
Ortsgerichte gibt es nur in Hessen. Sie sind Hilfsbehörden der Justiz. Im Odenwaldkreis unterstehen sie dem zuständigen Amtsgericht Michelstadt. Sie führen ein eigenes Dienstsiegel. Die ehrenamtlich arbeitenden Mitglieder des Ortsgerichts sind zur Amtsverschwiegenheit verpflichtet. Brensbach hat drei Ortsgerichte mit festen Ortszuständigkeiten. Die Ortsgerichtsmitglieder werden auf Vorschlag der Gemeinde vom Amtsgericht für zehn Jahre ernannt. Jede Handlung des Ortsgerichts wird in einem Tagebuch festgehalten.
Die folgenden Aufgaben des Ortsgerichts sind im Ortsgerichtsgesetz festgelegt:

  • Beglaubigungen von Unterschriften und Abschriften
  • Erteilung der Sterbefallsanzeigen an das Amtsgericht
  • Sicherung des Nachlasses
  • Mitwirkung des Ortsgerichts bei Festsetzung und Erhaltung von Grundstücksgrenzen
  • Schätzungen

Die Besonderheit für Beglaubigungen durch ein Ortsgericht besteht darin, dass es eine juristisch sehr hoch stehende “öffentliche Beglaubigung” ist: Diese ist z.B. bei Erbausschlagungen oder Eintragungen ins Grundbuch erforderlich. Wenn jemand ein Ortsgericht in Anspruch nehmen möchte, dann sollte ein Termin vereinbart werden. Die Gebühren für das Ortsgericht sind verhältnismäßig gering. Eine Unterschriftsbeglaubigung zum Beispiel kostet fünf Euro.

Ortsgericht Brensbach I, (Brensbach, Höllerbach und Wallbach)
Ortsgerichtsvorsteher: Hans-Georg Stosiek
Stellvertreter: Helmut Finger

Ortsgericht Brensbach II, (Wersau)
Ortsgerichtsvorsteher: Ludwig Maser
Stellvertreter: Wilhelm Weidmann

Ortsgericht Brensbach III, (Nieder-Kainsbach, Affhöllerbach und Stierbach)
Ortsgerichtsvorsteher: Reiner Müller
Stellvertreterin: Birgit Hettich