Was sind Deine Beweggründe, für den Bundestag zu kandidieren?
Ich bin der festen Überzeugung, dass wir auf allen politischen Ebenen eine gute Politik für die Menschen brauchen. Für mich stehen deshalb vor allem die Themen soziale Gerechtigkeit und ökologische Erneuerung im Mittelpunkt. Wir müssen endlich die notwendigen Korrekturen zur Bewältigung der Wirtschafts-, Energie- und Klimakrise angehen, damit auch unsere Enkel noch eine einigermaßen intakte Lebenswelt vorfinden. An dieser Veränderung möchte ich mitwirken.
Was für einen Stellenwert hat für Dich die politische Arbeit in Deinem Wahlkreis?
Ich habe seit fast zwanzig Jahren politische Erfahrungen auf der kommunalen Ebene gesammelt und bin zur Zeit stellvertretender Landrat im Odenwaldkreis. Auf der kommunalen Ebene vermittelt sich direkt die Politik aller Ebenen: man denke nur an die Bildungspolitik oder Straßenbau, aber auch Regelungen im Gesundheitswesen, an soziale Aufgaben und nicht zuletzt an Steuern und Abgaben. Deshalb halte ich es für sehr wichtig, dass ein Bundestagsabgeordneter die Kontakte zur politischen Basis auf der kommunalen Ebene pflegt und sich intensiv um die Belange der Bürgerinnen und Bürger im Wahlkreis einsetzt. Hier sehe ich eine zentrale Aufgabe für mich – und im Übrigen auch ein echtes Verbesserungspotenzial in unserem Wahlkreis.
Ist für Dich die Erst- oder Zweitstimme wichtiger?
Beide Stimmen sind wichtig, deshalb plädiere ich selbstverständlich dafür, sie der SPD zu geben. Man muss aber wissen, dass die Zweitstimme über den Anteil der Parteien und damit über die Mehrheitsverhältnisse im Bundestag entscheidet und die Erststimme direkt über den Wahlkreisabgeordneten. Da ich nur geringe Chancen habe, über die Landesliste der SPD in den Bundestag zu kommen, lege ich alle Kraft in die Entscheidung über die Erststimme. Hier können alle Wählerinnen und Wähler ihre Vertretung wählen, es handelt sich also um eine Form der Personenwahl. Ich bin davon überzeugt, dass ich mit meinen beruflichen und politischen Erfahrungen der Richtige für Berlin bin.
Woher kommst Du und was hast Du bisher beruflich gemacht?
Ich wurde in Höchst im Odenwald geboren und lebe auch heute mit meiner Familie dort. Während meines Studiums der Psychologie, Germanistik und Politikwissenschaft sowie den ersten beruflichen Erfahrungen habe ich in Gießen und im Main-Taunus-Kreis gelebt. Ich bin aber gerne in den Odenwald zurückgekommen, da ich mich hier sehr wohl fühle und die schöne Landschaft als meine Heimat bezeichne. Ich bin seit vielen Jahren Geschäftsführer einer gemeinnützigen GmbH, der Integra GmbH, die im Odenwaldkreis die Arbeit für Menschen mit Behinderung in den verschiedensten Bereichen wie Werkstätten, Wohnangeboten, ambulanten Diensten organisiert. Etwas stolz bin ich auch auf unsere beiden Integrationsbetriebe, einen CAP-Supermarkt und ein Reinigungsunternehmen. Dort haben wir fast 100 neue Arbeitsplätze geschaffen, wovon über 40% von anerkannt Schwerbehinderten besetzt sind. Wir beweisen damit tagtäglich, dass auch Menschen mit Handicap zu den Leistungsträgern unserer Gesellschaft gehören – man muss nur die Arbeit den Menschen anpassen und nicht umgekehrt.
Wie sieht Dein politischer Werdegang aus?
Seit 1987 bin ich Mitglied der SPD und stehe zu dieser Partei, auch wenn es ihr manchmal nicht so gut geht. Aber meine Partei hat in ihrer über 140jährigen Tradition viele wichtige Entwicklungen in Deutschland angestoßen und auch Menschen wie Willy Brandt hervorgebracht – das ist für mich Grund genug, zusammen mit anderen in meiner Partei weiter an einer menschlichen, sozialen und friedlichen Zukunft unserer Gesellschaft zu arbeiten – wer sollte diese Aufgabe denn sonst in Deutschland wahrnehmen? Seit fast zwanzig Jahren bin ich politisch aktiv: sei es als Gemeindevertreter in meiner Heimatgemeinde oder Ortsvereinsvorsitzender. Ich bin in einigen Vereinen auch als Vorstandsmitglied tätig. Im Odenwaldkreis gehöre ich seit 1993 dem Kreistag an, war dort gleichzeitig Vorsitzender des Sozialausschusses und des Jugendhilfeausschusses. Letztes Jahr bin ich in den Kreisausschuss, die „Regierung”, gewechselt und bin nun ehrenamtlicher Erster Kreisbeigeordneter, also Stellvertreter des Landrats. Vor einigen Monaten wurde ich zum Vorsitzenden der SPD im Odenwaldkreis gewählt.
Was machst Du am liebsten in Deiner Freizeit?
Ich habe eine relativ große Familie, drei eigene Kinder und eine Stieftochter. Seit dem 8. April haben wir auch zwei kleine Enkelchen, die Zwillinge Benedict und Leonard. Da freue ich mich natürlich, wenn man sich trifft und zusammen sein kann, bei einem guten Essen oder beim Grillen im Sommer. Seit ich denken kann, bin ich ein begeisterter Fußballanhänger von Eintracht Frankfurt, was ja nicht immer leicht ist. Ich gehe gerne ins Stadion oder schaue mir die Spiele, am liebsten mit mehreren Fans, am Fernseher an. Weiterhin lese ich gerne, höre oft Musik und bin fasziniert von der modernen Computertechnik. Ich mag die Natur und verreise gerne, sowohl in den Süden als auch in den Norden. Meine Frau und ich träumen von einem Wohnmobil, um hin und wieder in den Genuss von „Freiheit und Abenteuer” kommen zu können.