Sozialdemokraten aus dem oberen Gersprenztal sprechen sich gegen eine Fusion der Gemeinden Brensbach und Fränkisch-Crumbach aus.
Am Rande eines Treffens der SPD-Fraktionsvorsitzenden von Reichelsheim, Brensbach und Fränkisch-Crumbach wurde die gemeinschaftlich abgegebene Erklärung der Brensbacher CDU- und UWG-Vorsitzenden zur „Kommunalen Neuorientierung im oberen Gersprenztal“ intensiv besprochen.
Denn die zunächst harmlos klingende Formulierung von Christdemokraten und Überparteilichen, dass es „Eingedenk der angespannten Lage der kommunalen Haushalte keinen Sinn mache, in Brensbach wieder einen eigenen gut dotierten Rathauschef zu berufen und stattdessen die Bestellung eines gemeinsamen Bürgermeisters zumindest für Fränkisch-Crumbach und Brensbach anzustreben“, könnte sich als Anfang vom Ende der Selbstständigkeit der drei genannten Gemeinden im Gersprenztal erweisen.
„Um unsere kommunale Selbstverwaltung und einen eigenen Bürgermeister haben unsere Vorgänger unter der Führung von Ehrenbürgermeister Loos über Jahrzehnte gekämpft. Ich verstehe nicht, wie der Fraktionsvorsitzende der CDU im Gemeindeparlament Fränkisch-Crumbach, Achim Weidmann, jetzt in seiner Funktion als Vorsitzender des CDU-Ortsverbands Brensbach sich für eine Zusammenlegung ausspricht, und damit allen Wahlversprechen der Fränkisch-Crumbacher CDU zum Trotz, die Crumbacher Selbstständigkeit in Frage stellt“ wunderte sich Andreas Engel von der Fränkisch-Crumbacher SPD.
Die SPD-Vertreter halten auch die Forderung nach Reduzierung der hauptamtlichen Bürgermeister allein mit der angespannten Haushaltslage der Gemeinden zu begründen, für eine vorgeschobene Argumentation und vermuten daher, dass es CDU und UWG nicht allein um die Bürgermeisterstelle geht. Vielmehr geht es ihnen langfristig wahrscheinlich um eine drastische Kosten- und Personalreduzierung in allen drei Gemeindeverwaltungen.
Dass CDU und UWG damit letztendlich die demokratische kommunalpolitische Selbstverwaltung der drei Gemeinden im oberen Gersprenztal empfindlich einschränken, nehmen sie mit ihrem Vorpreschen offenbar billigend in Kauf.
Dies wollen die SPD-Fraktionsvorsitzenden von Reichelsheim, Brensbach und Fränkisch-Crumbach, Kirsten Krämer, Reiner Müller und Andreas Engel nicht unwidersprochen hinnehmen und fordern mit allem Nachdruck eine eindeutige Aussage von CDU und UWG zu diesem Punkt.
Ja zur interkommunalen Zusammenarbeit, nein zur Aufgabe der kommunalen Selbstverwaltung und Selbstständigkeit, ist der klare Standpunkt der SPD-Vertreter des oberen Gersprenztals.
Lesen Sie dazu auch die Veröffentlichungen im Odenwälder Echo.
Foto: Stephanie Hofschlaeger / pixelio