Genug ist genug

Statement der SPD-Fraktion zu der Anfrage vom 11. September

Statement der SPD-Fraktion während der Sitzung der Gemeindevertretung am 24. September 2020 zur Anfrage der SPD vom 11. September 2020 zur Fassadengestaltung eines Wohnhauses in Brensbach.

Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrter Herr Vorsitzender,

mit dieser vorliegenden Anfrage möchten wir zur Sachlichkeit beitragen.
Wir nehmen an, dass das Thema allen bekannt ist, es wurde mittlerweile ja auch in allen möglichen Medien mehr oder weniger sachlich darüber berichtet.
Was uns erschrecken ließ, ist nicht der Streit um die Sache an sich. Dazu darf es selbstverständlich unterschiedliche Meinungen geben.
Was aber nicht in Ordnung ist, ist, dass sich einige Menschen auf der Grundlage von Halbwissen und Unwahrheiten dazu hinreißen lassen, Mitmenschen, nämlich Mitarbeiter der Verwaltung und Mandatsträger zu diffamieren und zu beschimpfen.
Was uns zu dieser Anfrage bewegt hat, ist aber die traurige Tatsache, dass im Zuge dieser Dynamik auch krasse Drohungen gefallen sind.
In Facebook hat ein Mitbürger aus Brensbach wortwörtlich geschrieben: „wird Zeit, dass die Galgeneiche wieder ihren ehemaligen Zweck erfüllt. Ich trete auch freiwillig die Stühle um.“

Nun ist dies leider Ausdruck einer gesellschaftlichen Entwicklung, die hauptsächlich in den sozialen Medien zugenommen hat. Dennoch sollte es uns alle wachrütteln, dass auch wir in Brensbach nicht davor gefeit sind. Wir wissen mittlerweile, wie schnell Worten Taten folgen können.

Positiv ist, dass, nachdem der besagte Kommentar gemeldet wurde und wir uns klar dagegen positioniert haben, diese Person aus der Facebook-Gruppe entfernt wurde.
Wir hätten uns aber gewünscht, dass auch andere Mitbürger darauf reagieren. Unabhängig davon, wie man zur Sache an sich stehen mag.
Wir hätten uns auch gewünscht, dass Sie, Herr Dr. Volz, als derjenige der den Beitrag gepostet hat, auf diese Art und Weise der Kommentierung reagieren.
Nun möchten wir Ihnen aber keineswegs etwas unterstellen und es mag sein, dass man nicht alle Kommentare unter seinem Beitrag wahrnimmt.
Kritisieren müssen wir aber doch, wenn Mandatsträger in wichtiger Funktion Kommentare liken wie: „Korinthenkackerrei, wie mit Tools bei Kuhls. Ekelhafter Bürokraten Mist“.
Nun darf ja jeder seine Meinung äußern. Aber es sind aus unserer Sicht genau diese abfälligen Kommentare, die den Weg für schlimmere ebnen.
Zumal wir uns doch erst eine Woche davor in diesem Gremium sehr sachlich und zielführende mit „Tools bei Kuhls“ befasst haben.
In der Gemeindevertretersitzung vom 22. August 2019 haben wir uns alle dem „hessischen Plädoyer für ein solidarisches Zusammenleben“ angeschlossen. Dieses sollten wir nun gemeinsam mit Leben füllen.

Wie gesagt: Mit dieser Anfrage möchten wir eine öffentliche und sachliche Aufklärung unterstützen und zum sozialen Frieden in unserer Gemeinde beitragen.
Vielen Dank.

Für die SPD-Fraktion
Christian Senker