Freie Grundschulwahl für Höllerbacher und Wallbacher Schulanfänger

Seit 40 Jahren pendeln Höllerbacher und Wallbacher Grundschulkinder mit dem Bus zur Rodensteinschule in Fränkisch-Crumbach. Unterwegs können sie vielleicht noch in Brensbach ehemaligen Spielgefährten aus KITA-Zeiten zuwinken.

Seit 40 Jahren führen betroffene Eltern Verhandlungen mit dem Schulamt, um dem Kind den Besuch der Brensbacher Grundschule zu ermöglichen – und resignieren in Anbetracht der Machtlosigkeit gegenüber den oft bis zuletzt hinhaltenden Stellungnahmen der Schulträger.

Die Zuordnung der Grundschüler zu dem Bezirk der Rodenstein-Schule ist eine „Altlast“ aus den Zeiten der Gemeinde- und Kreisreform und entspricht nicht den gegenwärtigen bildungspolitischen und pädagogischen Bemühungen.

Kernelement dieser Konzepte ist die schlüssige Vorbereitung der Kinder im Kindergarten über die Vorschule auf die Grundschule. Dies wird im Rahmen des Vorbereitungsjahres in den Brensbacher Kindertagesstätten sehr erfolgreich in Abstimmung mit der jeweiligen örtlichen Grundschule praktiziert und nachhaltig durch uns unterstützt.

Dabei haben die Höllerbacher und Wallbacher Kinder derzeit das Nachsehen. Sie lernen zwar schon die Brensbacher Grundschule kennen, treffen aber in Fränkisch-Crumbach auf eine völlig fremde Umgebung. Für sie bedeutet der Wechsel nämlich das Abbrechen der sozialen Kontakte aus KITA-Zeiten, das Einstellen auf eine neue, fremde Schule und nicht zuletzt längere Fahrzeiten.

Die betroffenen Kinder könnten beim Besuch der Lindenhofschule die von der Gemeinde als freiwillige Leistung angebotene Hortbetreuung in Brensbach nutzen, was in Fränkisch-Crumbach wegen der fehlenden Busverbindung nicht möglich ist.

Die SPD packte das Thema nun mit voller Unterstützung der gemeindlichen Gremien an und formulierte einen Antrag an den Kreisausschuss als Schulträger. Dieser zeigte offenes Entgegenkommen, die Gespräche mit der OREG ergaben jedoch, dass ein Bustransfer der betroffenen Kinder wegen der hohen Kosten für einen zusätzlichen Schulbus sowie eine Bushaltestelle unmittelbar an der Lindenhofschule nicht umsetzbar sei.

Dafür erklärte sich der Kreis bereit, die Fahrtkosten der Eltern für die Fahrt zur Lindenhofschule gemäß den Bestimmungen der Richtlinien für die Schülerbeförderung zu übernehmen.
Das Ergebnis der Verhandlungen des Kreisausschusses mit dem Schulamt in Heppenheim war jedoch, dass das Schulamt bereit ist, den Besuch der Lindenhofschule für Kinder aus Höllerbach und Wallbach zu gestatten. Den entsprechenden Gestattungsanträgen der Eltern würde stattgegeben werden.

Wir und alle Betroffenen können mit den wohlwollenden Aussagen nicht wirklich zufrieden sein, weil die Schulbezirksgrenze nicht mit allen Konsequenzen verändert wird und der Transport zur Schule weiter in Verantwortung der Eltern – wenn auch unter etwas besseren Konditionen – bleibt.

Wir werden die Entwicklung genau beobachten und insbesondere betroffene Eltern mit Rat und Tat unterstützen.

Foto: S. Hofschlaeger / pixelio

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